Muskelrelaxantien sind Substanzen, die eine reversible schlaffe Lähmung der Skelettmuskulatur hervorrufen. Die Lähmung beruht auf einer Hemmung der Impulsübertragung an der motorischen Endplatte des Muskels. Die Geschichte der Muskelrelaxantien ist sehr alt: Bereits Kolumbus und die nachfolgenden Eroberer durften die Wirkung von Curare am eigenen Leibe spüren. Eine letale Curare Vergiftung führt zu Tod durch Ersticken bei vollem Bewusstsein, da die Atemmuskulatur gelähmt wird.1942 wurden Muskelrelaxantien erstmals in den Operationssaal eingeführt; anfangs unter schweren Protesten, da sie erstens die spontane Atmung ausschalteten, ein bis dato wichtiger Indikator für die Narkosetiefe, und zweitens die damals umstrittene endotracheale Intubation erforderlich machte, weil der Patient nicht selbstständig atmen kann. Heute sind sie aber unverzichtbarer Bestandteil einer Vollnarkose geworden. Nichtdepolarisierende Muskelrelaxantien Diese Substanzen stabilisieren die postsynaptische Membran. Nach Zufuhr mit dem Blutstrom besetzen sie an der postsynaptischen Membran der motorischen Endplatte die cholinergen Rezeptoren, ohne dass ein Aktionspotential ausgelöst wird. Trifft nun das aus den Nervenendungen freigesetzte Acetylcholin am cholinergen Rezeptor ein, so ist dieser bereits durch das Muskelrelaxans besetzt. Somit kann kein Aktionspotential ausgelöst werden d.h. es findet keine Muskelkontraktion statt! Depolarisierende Muskelrelaxantien Diesen Substanzen liegen zwei Wirkungsmechanismen zugrunde: Primär wirken sie wie Acetylcholin selbst; sie lösen am cholinergen Rezeptor ein Aktionspotential aus. Daraus resultieren oft sehr heftige, unkoordinierte Muskelkontraktionen, die dem Patienten meist nach dem Erwachen in Form von Muskelkater und Muskelsteife in Erinnerung gerufen werden. |
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