Kardiogener Schock
Definition:
Inadäquate systemische Perfusion aufgrund eines erniedrigten Herzminutenvolumens bei normaler Vorlast als Folge eines primären Pumpversagens
- →Systolische Funktionsstörung = verminderte ventrikuläre Ejektion
- →Diastolische Funktionsstörung = eingeschränkte Ventrikelfüllung
Häufigste Ursache: Myokardinfarkt
Pathophysiologie:
Linksventrikuläres Pumpversagen
↓
Periphere Minderperfusion
↓
Aktivierung des Sympathikus und RAAS = Vasokonstriktion zur Aufrechterhaltung eines suffizienten
Perfusionsdruckes
↓
Vorlast↑ = (ADH vermittelte Flüssigkeitsretention ª Herz wird zusätzlich belastet)
Nachlast↑ = (Vasokonstriktion)
↓
Pumpversagen↑ → Minderperfusion der peripheren Organen (Vorwärtsversagen)
→ Rückstau in den kleinen Kreislauf (Rückwärtsversagen)
Hämodynamisch präsentiert sich der kardiogene Schock als Low-Output-Syndrom:
- Systolischer RR < 80 mmHg
- Herzindex < 2,0 l/min/m2
- PCWP > 20 mmHg
- Hoher peripherer Widerstand
Therapieprinzipien:
Behandlung der Ursache
Steigerung der Kontraktilität durch Inotropika
- Dobutamin; kardioselektives β-Mimetikum, HZV-Erhöhung
- Phosphodiesterasehemmer;
- Noradrenalin; primär nicht indiziert, hoher peripherer Gefäßwiderstand, nur bei prolongierter art. Hypotonie
Nachlastsenkung
- Vasodilatatoren; Durchbrechen der progredienten Vasokonstriktion, Voraussetzung stabiler RR > 90 mmHg, Mittel der Wahl; Nitro
Vorlastoptimierung
- Volumengabe; beste Auswurfleistung des Herzens bei normaler Vorlast;
Eingeschränkte therapeutische Breite bei Flüssigkeitsgaben,
Höhere Füllungsdrücke und –volumina bei Rechtsherzinsuffizienz,
Erweitertes hämodynamisches Monitoring zur Vorlastoptimierung sinnvoll
- Diuretika; Vorlastreduzierung bei Rückwärtsversagen (Lungenödem); CVVH
Mechanische Therapieverfahren
- IABP; Versagen der medikamentösen Therapie; Erhöhung der diastolischen Druckes und Verbesserung der Koronardurchblutung
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