Gerinnungsparameter
Thromboplastinzeit TPZ Quick
- Zugabe von Gewebsthromboplastin und Ca2+ , Zeitmessung bis zur fassbaren Fibrinbildung
- Enzymkaskade des Extrinsischen Systems (F II, F VII,F X – Aktivität; weniger F V, F I)
- Wird in % Gerinnungsaktivität angegeben
Normalwert: 70 – 130% = 15 – 18 sec.
40 – 50% = ca. 20 sec
20% = ca. 30 sec.
INR = international normalized ratio, WHO
INR- Normalwert: 0,9 – 1,15
Es gibt keine feste Umrechnungstabelle, da jeder Quick-Gerinnungstest verschiedener Anbieter eine eigene Umrechnungsformel besitzt.
Quick |
INR |
100% |
1,0 |
50% |
1,74 |
33% |
2,55 |
25% |
3,42 |
20% |
4,36 |
13% |
7,39 |
Suchtest für hämorrhagische Diathesen (Blutungsneigung)
Therapieüberwachung:
- Marcumar
- Lebererkrankungen
- Vit. K- Mangelzustände
- Wenig empfindlich für Heparin, nur in hohen Dosen
partielle Thromboplastinzeit PTT
- Zugabe von partiellem Thromboplastin = gerinnungsaktive Phospholipide von Thrombos, Gewebszellen und Erys
- Enzymkaskade des Intrinsischen Systems bis zur Thrombinbildung (Vorphasen F VIII,F IX, F XI, F XII, F XIV, F XV)
Normalwert: 28 – 40 sec.
Suchtest:
- Mangel an F VIII (Hämophilie A),F IX (Hämophilie B), F XI,F XII
- Gemeinsam mit pathologischem Quick = Verminderung der F I, F II, F V, F X
- Heparintherapie, keine PTT-Verlängerung bei niedermolekularen Heparine
PTT |
Dosisänderung |
< 35 s |
80IE/kg Bolus; Infusionsrate um 4 IE/kg/h erhöhen |
35 – 45 s |
40IE/kg Bolus; Infusionsrate um 2 IE/kg/h erhöhen |
45 – 70 s |
Keine Änderung notwendig |
70 – 90 s |
Infusionsrate um 2 IE/kg/h reduzieren |
>90 s |
Stopp der Infusion für 1h, dann Infusionsrate um 2 IE/kg/h reduzieren |
Thrombinzeit TZ
- Zugabe von Thrombin ” Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin
- Quervernetzung des Fibrins durch F XIII wird nicht erfasst
- Normalwert: 15 – 24 sec.
Therapieüberwachung:
- Heparin und Fibrinolytika
- Nachweis Fibrinogenmangel
- Nachweis gestörter Fibrinbildung
Fibrinogen
- Thrombinzugabe im Überschuss, ” die gemessene Thrombinzeit hängt von der Fibrinkonzentration ab, durch Aufstellung einer Bezugstabelle kann dann Fibrinogen direkt abgelesen werden.
Normalwert: 200 – 400 mg/dl. (1,5 – 4,5 g/l)
- Verminderung bei schweren Lebererkrankungen, Verbrauchskoagulopathie, Fibrinolysetherapie, Operationen an Prostata, Uterus, Pankreas, Schilddrüse, Lunge, Darm
- Erhöhung bei chronisch entzündlichen oder malignen Erkrankungen = Akut-Phase-Protein
- Entzündungen, Neoplasien, Verbrennungen, diabetische Stoffwechselentgleisungen
D – Dimere
- Bei den D-Dimeren handelt es sich um Fibrinspaltprodukte. Diese entstehen während der Fibrinolyse aus dem quervernetztem Fibrin. Die Halbwertszeit beträgt ca. 8h.
- Normalwert: < 0,5 µg /ml
- Erhöhung bei pathologischer und therapeutischer Fibrinolyse
Ursachen für erhöhte D-Dimer-Werte
- Tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, kürzlich zurückliegende größere Operation, Blutung, Trauma, Malignität, Sepsis.
Negative D-Dimere schließen eine Thrombose oder Lungenembolie mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% aus.
Blutungszeit
- Stichinzision in Fingerbeere, Ohrläppchen. Blut in 15 sec. Abstand abtupfen bis zum Blutungsstillstand
Normalwert: 2 – 8 min.
- Erhöhte Blutungszeit bei Störungen der primären Hämostase, vWF – Jürgens – Syndrom, Thrombozytopenien, Thrombozytenfunktionsstörungen
Antithrombin
- Antithrombin ist der natürliche Inhibitor der Gerinnungsenzyme Thrombin und F Xa, in geringem Ausmaß auch der F IXa, F XIa, Kallikrein.
- Heparin verstärkt die Antithrombin-Aktivität um den Faktor 1000.
- Die Halbwertszeit beträgt ca. 45 Stunden
Normalwert: 80 – 100%
Erhöht:
- Marcumartherapie
- Cholestase
- Akut-Phase-Protein: Anstieg bei Entzündungen und Tumoren
Erniedrigt:
Angeboren, Leberparenchym-Schaden, Sepsis, Verbrauchskoagulopathie, Ovulationshemmer
Hinweis:
- AT III 50 – 60% ” erhöhtes Thromboserisiko
- AT III unter 50% ” Heparinwirkung aufgehoben
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