Physio auf Intensivstation? …Kann man da denn überhaupt etwas tun?
Das wird man des Öfteren erstaunt gefragt. Selbstverständlich auf Intensivstation. Warum denn nicht bereits auf Intensivstation mit der Therapie anfangen und sehr wertvolle therapeutische Zeit vergeuden?
Die Therapie beginnt meistens schon am Aufnahmetag. Nach der Aufnahme, Diagnostik und Stabilisierung des Patienten, wird entsprechend der ärztlichen Anweisung die Physiotherapie begonnen. Natürlich werden hier andere Schwerpunkte der Therapie gesetzt als in Rehabilitationszentren oder Praxen, es wird klein angefangen aber mit Liebe und viel Geduld. „Wir können nichts Großes tun, nur kleine Schritte, aber mit viel Liebe.“
Je nach Erfordernis kann auch hier das Therapieangebot sehr groß sein wie z.B.:
Atemtherapie
Kreislauftraining
Wahrnehmungsschulung
Neurophysiologische Behandlung
Stimulation
Frühmobilisation
Bauchbehandlung
Entstauungstherapie
Lagerung – oder auch Redression
Bewegen – passiv, assistiv, aktiv oder auch resistiv
Die ersten Gehversuche nach längerer Liegezeit
Schmerztherapie
Wenn man Krankheiten als einen Einschnitt in unser Leben bezeichnet, dann würde ich meinen, dass hier auf der Intensivstation, direkt an der Basis gearbeitet wird. Es erfordert nicht nur theoretische und praktische Kenntnisse, nein, es ist hohe Flexibilität, Geduld, Engagement und Liebe an der Arbeit am Patienten erforderlich, um hier effektiv zu arbeiten.
Dies versuche ich seit 11 Jahren zu tun und immer noch mit großer Freude und Begeisterung für diesen für mich besonderen Bereich. Es wird hier nie langweilig oder gar eintönig. Man weiß nie, was einen erwartet oder in welcher Verfassung die Patienten sind, aber es ist wundervoll die strahlenden Augen zu sehen, wenn es physisch wieder aufwärts geht.
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- physiotherapie intensivstation
- wahrnehmungsschulung in der intensiv station