Enteignet: Warum uns der Medizinbetrieb krank macht.
Sonia Mikich (Buchautorin)
“Ich ging als normale Patientin mit einem minderschweren Fall ins Krankenhaus und kam mir nachher vor wie eine Münze, die in einen Apparat geworfen ist und unten kommt da eine Patientenakte raus. Das heißt, ich kam mir wirklich vor, später im Verlauf des Ganzen wie eine Ware. Und … dass das Krankenhaus so etwas wie ein Fließband ist.”
Im deutschen Gesundheitssystem kann man nur mit Glück gesund werden. Dieses Fazit steht am Ende eines mehrmonatigen Leidenswegs, der die Journalistin Sonia Mikich in lebensgefährliche Situationen bringt.
Warum werden Patienten auch heute noch entmündigt, warum hören Ärzte so wenig zu, warum weiß der eine nicht, was der andere tut, warum werden Patienten mit gedankenlos hingeworfenen Szenarien geängstigt? Warum hat sich nach jahrelangen Debatten über den Medizinbetrieb, der Milliarden Euro verschlingt, so erschreckend wenig verändert?
Dass sich auch im Krankenhaus alles nur noch um Masse, Effizienz und Gewinn dreht – wie überall in der Gesellschaft, deren Spiegel dieser Medizinbetrieb ist. Die kommerzielle “Optimierung” sämtlicher Lebensbereiche bezahlen wir mit dem Verlust von Menschlichkeit, von Solidarität und Seele. Denn darum ging es mal im Krankenhaus. Als Ärzte noch Ärzte wurden, um Menschen zu heilen – und nicht, um Aktionäre glücklich zu machen.
Viele Situationen die in diesem Buch beschrieben sind werden euch auch bekannt vorkommen.
Es ist eine Aufforderung an alle, neu nachzudenken über einen humaneren Umgang mit dem Kranksein – nicht nur im Krankenhaus.